Mehrwerte für Kunden im Fokus
Funktionalitäten definieren, Daten benennen, Mehrwerte für Kunden generieren: Das war der Auftrag an die Arbeitskreise Arbeits- und Ressourcenmanagement, Energieeffizienz und Maintenance, die sich innerhalb des Industry Business Network 4.0 nun konstituiert haben. Den Startschuss gab ein Treffen am Verbandssitz im bayerischen Bad Wörishofen. Unter der Leitung von TÜV Süd, Universität Augsburg und Fraunhofer IGCV wurden im Rahmen eines Kickoff-Workshops erste Ergebnisse erarbeitet. Der Verbandsvorsitzende Igor Mikulina sieht das Vorhaben „auf einem sehr guten Weg.“
Die Herstellervereinigung innovativer Mittelstandsunternehmen – Industry Business Network 4.0 e.V. – treibt ihre ehrgeizigen Ziele weiter voran. Im Rahmen eines Kickoff-Workshops konstituierten sich nun die Arbeitskreise zu den konkreten Mehrwertfeldern Arbeits- und Ressourcenmanagement, Energieeffizienz und Maintenance. Unter anderen mit dabei: Hersteller von Schneidanlagen, Plasmaquellen, Filteranlagen, Richtmaschinen, Entgratanlagen sowie Unternehmen aus den Bereichen Hebe-, Vakuum-, Gas- und Schweißtechnik. Weitere Teilnehmer kamen aus den Bereichen Automatisierungstechnik, Softwareentwicklung, Technologieberatung sowie aus Wissenschaft und Forschung.
Prof. Dr.-Ing. Johannes Schilp, Inhaber des Lehrstuhls für Produktionsinformatik an der Universität Augsburg und Projektleiter beim Fraunhofer IGCV, moderierte die verschiedenen Arbeitskreise.
Dr.-Ing. Detlev Richter, Vice President der TÜV Süd Product Service GmbH, leitete durch den Tag: „Es sind gewaltige Herausforderung denen wir gegenüberstehen. Wir werden uns Schritt für Schritt gemeinsam entwickeln. Was wir als TÜV gelernt haben und warum wir auch hier dabei sind: Wir brauchen kleine schnelle Partner, die kreativ sind, die Ideen haben, die machen“, so Richter.
Konstantin Kernschmidt, Projektmanager Industrie 4.0 beim Gastgeber und Gründungsmitglied MicroStep Europa GmbH, fasste die Zielsetzung des wachsenden Verbands zusammen: „Wir wollen alle Systeme auf Grundlage eines gemeinsamen Standards vernetzen und damit erreichen, dass im Ergebnis diese perspektivisch interoperabel und auch sicher miteinander arbeiten können.“ So sei man davon überzeugt, dass ein gemeinsamer Standard die Grundvoraussetzung sei, das große Potenzial einer Industrie 4.0 im Sinne der Anwender zu heben.
"Das hat Modellcharakter. Wir starten eine Rakete, die hat es in sich"
Gemeinsam mit Alexander Funk, Leitung Marketing & Kommunikation bei MicroStep Europa, bereitete er die Ergebnisse und Entwicklungen der Projektteams der vergangenen Monate auf: „Unser Verband ist der einzige, der in diesem Kontext herstellerübergreifend beim Thema Vernetzung konkret loslegt. Wenn wir das hinbekommen, dann hat das Modellcharakter. Was wir hier machen ist keine Rocket-Science, aber wir starten eine Rakete – und die hat es in sich!“
Ziel der Arbeitskreise ist es, innerhalb der nächsten Wochen und Monate gemeinsam auf Augenhöhe Anwendungslösungen und die dafür benötigten Daten zu definieren. So wurden nun für die Bereiche Arbeits- und Ressourcenmanagement, Energieeffizienz und Maintenance erste Funktionalitäten des Systems mit Blick auf konkrete Mehrwerte für Kunden definiert. Parallel wird der Aufbau von herstellerübergreifenden Referenzanlagen an mehreren Standorten vorangetrieben. „Industrie 4.0-Anlagen live erleben, das ist ja das Ziel, das wir mit den Referenzanlagen erreichen wollen. So werden wir zeigen: Hier gibt es eine Anwendung, die robust ist, die funktioniert und die man auch entsprechend beim Kunden präsentieren kann“, sagte Kernschmidt.
Mit den Stärken des Mittelstands: Kreativität und Geschwindigkeit
Dr.-Ing. Michael Schnick, Geschäftsführer der Oscar PLT GmbH, führte in seiner Keynote in die Thematik Industrie 4.0 ein und erläuterte aktuelle Erkenntnisse des Marktes. „In diesem Kreis, in dem wir uns heute zusammen gefunden haben – das ist die Zukunft!“, erklärte der Ingenieur, der für den Plasmatechnikhersteller Kjellberg Finsterwalde den Bereich Entwicklung verantwortet. „Offener Gedankenaustausch, innovative Lösungen sowie konkrete Implementierungen: Das sind neben Kreativität und Geschwindigkeit die Stärken des Mittelstands.“
Igor Mikulina zog am Ende des Arbeitskreistreffens ein durchweg positives Fazit: „Wir haben heute erlebt, dass wir in dieser Breite, mit der wir aufgestellt sind, sehr viel bewegen können“, so der Vorstandsvorsitzende des Industry Business Network 4.0 und Geschäftsführer von MicroStep Europa. „Gemeinsam werden wir für unsere Kunden und uns neue Geschäftsmodelle entwickeln – und das wird uns noch jede Menge Freude bereiten.“