IndustryFusion: Offene Industrie 4.0 Lösung live präsentiert
Im Rahmen des Open-Source-Projekts entwickelt das Industry Business Network 4.0 (IBN 4.0) gemeinsam mit den Firmen Intel, Iteratec, Decent, Codecentric und 5e ecosystems die Vernetzungslösung IndustryFusion. Beim jährlichen Community Event des Verbands wurde nun ein Einblick in die ersten konkreten Ergebnisse des Projekts gegeben. Gastgeber der Veranstaltung war die MicroStep Europa GmbH, die das Event gemeinsam mit dem Plasmaanlagenhersteller Kjellberg Finsterwalde sponsorte. Beide Unternehmen sind Mitglied im IBN 4.0.
„IndustryFusion ist die erste herstellerübergreifende Open-Source Vernetzungslösung, die die interoperable Verknüpfung von Maschine, Fabrik und Cloud-Plattform schafft“, erklärte Dr.-Ing. Konstantin Kernschmidt, Leiter Forschung und Entwicklung bei der MicroStep Europa GmbH, den rund 80 Teilnehmern des Events. An der konkreten Umsetzung werde mit Hochdruck gearbeitet: „Es freut uns sehr, dass mit den Firmen Intel, Iteratec, Decent, Codecentric und 5e ecosystems bereits fünf Unternehmen Ressourcen im Bereich Softwareentwicklung bereitstellen.“
Das Engagement der vergangenen Monate habe sich bereits gelohnt: Zusammen mit Matt Mikulina (Business Development Industrie 4.0 bei MicroStep & teil des Projektteams IndustryFusion) zeigten Sie den Gästen im Rahmen einer Live-Demo, dass die Basics von IndustryFusion bereits laufen. Die Teilnehmer konnten beim Zuschnitt eines Laserteils per Dashboard live nachverfolgen, wie sich die Maschinenzustände der Anlagen änderten: Welchen Stromverbrauch hat die Filteranlage im laufenden Betrieb? Wie lange benötigt die Laserschneidanlage zur Abarbeitung des aktuellen Auftrags? Welcher Druck liegt an der zentralen Gasversorgung an? All diese Informationen werden durch IndustryFusion hersteller– und prozesseübergreifend digital nutzbar.
„Wir haben die besten Voraussetzungen, uns im Wettbewerb der Ideen im Bereich der Vernetzung des Shopfloors durchzusetzen: In Deutschland gibt es eine riesige Entwicklerszene im Bereich Open-Source, kein anderes Land der Erde ist im Maschinen- und Anlagenbau so stark aufgestellt und auch beim Thema Business Intelligence hat ein deutsches Unternehmen weltweit mit die Nase vorne – nämlich SAP“, betonte Rainer Sträter, Head of global Plattform Hosting bei 1&1 IONOS, in seinem Vortrag.
Christian Donitzky, Global Account Executive Energy bei Intel, strich in seiner Keynote die Notwendigkeit heraus, neue Herausforderungen nicht als Einzelkämpfer sondern im Verbund mit Gleichgesinnten anzugehen: „Darum engagieren wir uns in diesem Projekt aktiv.“
Weitere Vorträge lieferten spannende Einblicke in vielfältige Aspekte, die bei der Vernetzung der Industrie eine Rolle spielen: Möglichkeiten, sich mittels RFID-Technologie gegen Produktpiraterie im Bereich Ersatz- und Verschleißteile zu wappnen, stellte René Steiner vor, Business Development Manager bei Turck. Und Matej Michalko, der Gründer des Unternehmens Decent, verdeutlichte eindrucksvoll, welch zentrale Rolle die Blockchain-Technologie im Bereich des vernetzten Shopfloors spielen wird. Warum auch sein Unternehmen sich dazu entschieden hat, im Rahmen des Open-Source-Projekts Manpower beizusteuern, erklärte Stefan Rauch, Digital Innovation Officer bei Iteratec. Und Frank Wagner von Kjellberg Finsterwalde verdeutlichte, welch hohen Stellenwert das Thema Digitalisierung bei der Konzeption der neuen Plasmaanlage Q aus seinem Hause hatte. Wie für innovative Ideen in kurzer Zeit Wagniskapital von Kleinanlegern eingesammelt werden kann, erklärte George Salapa, der Gründer von bardicredit.
„Das Feedback, das wir auf dem Community Event 2019 von den Teilnehmern erhalten haben, hat eindrucksvoll gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, freute sich Igor Mikulina, Vorstandsvorsitzender des IBN 4.0. Er appellierte an alle Gäste, sich aktiv zu engagieren: „Je mehr sich unserem Verband und unserer Open-Source-Initiative anschließen, desto schneller kommen wir ans Ziel!“